Dienstag, 16. September 2014

Musik verleitet- etwas anders zu machen, als bisher: ein Video

Möchte gern wissen, was wäre, wenn alle Rolltreppen weltweit, verführen etwas anders zu machen als bisher! Wie wär´s wenn wir heute eine Sache anders machen als bisher- auch ohne Rolltreppe-
-zwinker-
Viel Spass beim Zuschauen!

Mittwoch, 10. September 2014

Motivation oder Leitgedanken, beim Singen mit Senioren

Was ist die Motivation wenn ich mit Senioren singe? Wenn ich mit Senioren singe, was steht im Mittelpunkt: zum ersten die Persönlichkeit, die einen gebeten hat zu kommen.

Lebensgeschichte und Knopflöcher: Die Lebensgeschichte schaut bei Menschen höheren Alters scheinbar aus jedem Knopfloch. Wobei man sich doch nicht so sicher sein kann, dass man beim ersten hinsehen alles mitbekommen hat...

Wertschätzende Aktivierung: Das verbindende Element kann die Musik sein. Dafür habe ich mich entschieden, es ist ein wunderbares Instrument, das vorher nicht unbedingt viel Worte braucht.



Welche Leitgedanken begleiten mich beim Singen mit pflegebedürftigen Senioren, älteren Sängern, behinderten Menschen, und im besonderen Menschen mit Demenz?

  1. Die Persönlichkeit die mir gegnüber ist
  2. Was macht die Person überhaupt aus
  3. welche Begabungen, welches Potential ist da
  4. Was ist verschüttet
  5. Musik die schwingt-Humor
  6. wertschätzende Aktivierung
  7. singen fordert und fördert
  8. meine Offenheit- wenn gewünscht
  9. die Lebensgeschichte darf sich in der Musik spiegeln
  10. Musik als Chance, anders zu spüren als gerade noch 
Was für eine tolle Möglichkeit: Gemeinsam Singen.
Angela Krüger

Freitag, 27. Juni 2014

Textmuster bei Menschen mit Demenz

Hilflos in einer Denkschleife gefangen. Vor kurzen betreute ich eine Patientin mit Demenz. Man hörte sie schon durch die Tür über den Flur hindurch eine Wortfolge sagen: "Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte ich will heim". Es klang zum Erbarmen- doch es war gerade so viel Arbeit, als dass ich mir hier Zeit nehmen könnte um direkt auf sie einzugehen!???? Sie wiederholte es fortwährend- ohne Ende. Genau das kommt immer wieder vor, in der Nähe von Senioren mit Demenz.

Was kann man da überhaupt bewirken, wenn wenig Zeit ist? Als ich neulich bei ihr am Pateinten-Bett war, hörte sie nicht sofort auf. Was macht man da?? Der erste Reflex ist oft: "Oh, nein - ich möchte am liebsten vorbeigehen". Denn so monotone Texte machen immer etwas mit jedem. Jede Situation ist neu und benötigt völlig andere Werkzeuge. Das ist nicht leicht.

 



Pflegepersonal, Bertreuungskräfte, Pflegehelfer usw. und Pflegende Angehörige leisten ungeheuerliches! Man bedenke, Angehörige sind da vieleicht noch hilfloser. Sie wohnen im selben Haus. Wir Pflegende oder Betreuende gehen nach der Arbeit.

Ich habe besonders großen Respekt vor dem Einsatz Pflegender Angehöriger! Gut, wenn sie sich Hilfe holen können. Manchmal hilft es, wenn jemand von außen kommt und mit neuen Impulsen Gutes bewirkt. Mit heilsamen Singen hat sich schon einiges bewegen können und manchmal kann es auf neue Art auch zu Hause friedlich(er) werden.

Was kann man tun, wenn ein älterer Mensch in so einer Denkschleife ist?
  1. sich selber stabilisieren- mich im hier und jetzt fühlen können
  2. wer stabil ist kann auch geben
  3. Gut hinschauen- genaues beobachten und wahrnehmen: Was sehe ich, was höre ich, was fühle ich im Raum? 
  4. leidet der Mensch momentan unter einen Umstand, den er selber nicht beheben kann?
  5. Meine Beobachtung (s.o.) war, dass der Sprechryhthmus scheinbar beruhigend auf die Patientin wirkte, denn ihr Atem war ruhig und der Ton sehr entspannt
  6. Vielleicht hat derjenige aber auch Schmerzen, oder braucht einfach eine andere Position, oder eine zeitliche/räumliche Orientierung?
  7. Diese Dinge beheben- vielleicht ist schon durch die körperliche Unterbrechung eine Änderung des Denkmusters da.
  8. Wenn nicht, erst dann kann man mal ein Lied singen oder summen. Einfach so nebenbei, bei der Pflege oder beim Aufräumen im Zimmer, leise vor sich hin singen. 
  9. Kommt nun die Person ins "jetzt" und ist mit der Aufmerksamkeit "da"? Dann kann er/sie meistens gar nicht mehr weitermachen.
  10. Wenn das Bewusstsein ganz da ist, kommt ein Blickkontakt ( der oft vorher nicht möglich ist) und hier kann dann ein Impuls vom Pflegenden oder Betreuer kommen.
  11. Welche Impulse sind hier hilfreich? Wertschätzung, segnende Worte, Gutes sagen, Schönes sehen und drauf hinweisen ( Blumen, schöne Bettwäsche, schönes Bild, schöne Augen der Person...) auf gute Worte hört jeder gern hin.
Durch Vertrauen und Respekt Zugang bekommen- und den anderen berühren, da wo er hilflos ist.



Ein bekanntes Volkslied singen. In der Situation, die ich erlebt habe, habe ich mit der Patientin ein ihr bekanntes Volkslied gesungen. Sie meinte sie kann es nicht singen. Ich bin nicht drauf eingegangen und habe öfters von vorne angefangen, bis sie tatsächlich mitgesungen hat! Zögerlich -aber es ging.
Ich gab ihr zur Hausaufgabe nun zu üben, bis ich wiederkomme, denn ich würde wieder mit ihr Singen.

Ein Textmuster hat keine Chance, wenn jemand im "Hier" ist. Den ganzen Vormittag, hörte man nicht mehr dieses Textmuster! Oft kommen Muster zum Schichtwechsel wieder, wenn sich etwas ändert am Tagesablauf- Das ist überhaupt nicht verwunderlich und völlig normal. Wichtig ist, dass es einmal eine Erleichterung gab- das ist schon ein Geschenk- für beide.

Was sind Eure Erfahrungen? Schreibt doch kurz einen Kommentar, denn so kann man voneinander Profitieren-
Angela Krüger

Freitag, 23. Mai 2014

Musik schafft Verbindung


In diesem Artikel geht es um die verbindende Wirkung von Musik. Diese Verbindung ist "freiwillig" man kann sie als Leiter nicht machen- aber man kann Ihr die "Türen leise öffnen"

Musik schafft Verbindung:    
        
  1. zu sich selbst
  2. zu anderen    
  3. zur eigenen Geschichte

In Freizeitheimen, Jugendherbergen, oder aus offenen Fenstern kommt eine Melodie. Das ist mir schon oft passiert. Man spitzt die Ohren und versucht sich der Musik zu nähern. Die Fülle von Tönen und Rhythmen kommt und macht etwas mit mir. Wenn mir die Musik gefällt, lasse ich mich drauf ein und die Wirkung bleibt nicht aus... Der Zeh wippt, man summt mit und ist "dabei". Das schafft Verbindung zuerst zu sich selbst indem man im eigenen Musikgeschmack prüft:


"Will ich überhaupt Singen??"

Will ich mich drauf einlassen, traue ich mich, mich zu outen, dass mir diese Musik gefällt?
In einem Sommer bin ich mal in Neuhausen, in einer Seitenstraße, unterwegs gewesen. Aus etlichen Fenstern hörte man Musiker, die ihre Übungen machten- das war irgendwie warm und sympathisch. Innerlich kommt dann ein Lächeln auf...Musik verbindet, obwohl ich nicht geklingelt habe... fühlte ich mich verbunden.





Mit Senioren singen verbindet auf eine andere Art, denn sie werden eingeladen oder melden sich zum Singen an. Sie wissen, sie sind in der Runde willkommen. Manchmal kommt einer an der Tür vorbei und kann nicht widerstehen, er klopft an und will auch bei dem einen Lied dabei sein...
Grüße A. Krüger




Bild Microsoft Word
Chor: Burkard-Vogt.pixelio.de

Dienstag, 20. Mai 2014

Singen als Potential nutzen

In diesem Artikel geht es um die einzigartige Chance die im Singen steckt, wenn man sie weckt...



Beim Singen mit Senioren ist es möglich etwas besonderes zu erreichen, was sonst überhaupt nicht "gehen" würde. Stimmt das überhaupt?
Kann man mit aktiven- oder passivem Singen tatsächlich mehr bewegen, als mit anderen Methoden?

Singen ist eine fantastische Möglichkeit unter vielen. Singen ist ist eine Form. Es gibt so viele Möglichkeiten mit Senioren in Kontakt zu kommen. Ich meine hier Senioren, die im besonderen Ansprache brauchen und die auf die gewöhnlichen "Alltagskontakte" nicht mehr adäquat ansprechen, weil sie oft in einer für uns "anderen Welt" leben.

Wichtig ist dabei:

1. Singen als Potential wahrnehmen
2. Singen als Potential fördern
3. Singen als ein Tool unter vielen sehen
4. Singen ist für den anderen und für mich


Wer Singen als Werkzeug mit Senioren für sich entdeckt hat, kann es gar nicht mehr lassen... Wenn ein guter Zeitpunkt ist, wird man es merken. Wichtig ist jedoch, dass Singen immer nur ein "Angebot" an den anderen ist.

Logisch! Nicht jeder alte Mensch mag Singen oder besungen werden. Potential hin oder her- Singen ist etwas vom Herzen. Wenn jemand kein Interesse zeigt, dann lieber sofort lassen. Vielleicht liegt die Herzenssprache "dieser Person" wo anderes. Wenn man jemand besser kennt, kann es einfacher sein, das zu finden was einen Zugang schaffen kann.

Um das jeweilige Potential im Einzelnen kennen zu lernen und sehen zu können, braucht es nicht zwingend viele Sitzungen. Meine Erfahrung ist, dass ein einziges Treffen schon überraschende Wirkungen entfalten kann- Das hat mich schon oft sehr berührt. Dann ist das Singen für den anderen und für mich. Die heilsame Kraft der Musik ist nicht nur für den anderen. Wenn einer singt und heilsam berührt wird, ist das ja sichtbar- die Augen und der Atem verändern sich.

Ich komme noch mal zu der Frage vom Anfang zurück: Meiner Erfahrung nach kann man beim Singen mit Senioren tatsächlich besonderes erreichen. Wenn ein guter Zeitpunkt da ist, kann Singen auf einzigartige Art berühren.

Liebe Grüße A. Krüger

Donnerstag, 15. Mai 2014

Heilsame Kraft von Musik

http://www.erf.de/radio/erf-plus/mediathek/calando/die-heilsame-kraft-von-musik/1127-2818
aus Calando - Kultur & Charaktere- ERF

Zitat: Die Musik erreicht die tiefen Schichten der Seele. Sie wirkt selbst da, wo Sprache nicht oder nicht mehr funktioniert. Musik – sie kann starke Emotionen hervorrufen. 

Dies sind einleitende Sätze zu eine Interview mit Valerie Lill. Wenn ihr auf das Bild klickt gelangt ihr zur Website vom ERF. Scrollt kurz etwas tiefer und ihr findet die 5 Beiträge zum anhören. Dort könnt ihr dann Euren Wunschtitel auswählen. Den ersten Beitrag könnt ihr gleich hier hören: "klick"
Die heilsame Kraft von Musik (1)


 
http://www.erf.de/radio/erf-plus/mediathek/calando/die-heilsame-kraft-von-musik/1127-2818






 Zitat der Website des ERF
Musik kann längst vergessene Erinnerungen hervorholen. Sie kann glücklich machen und heilen. Davon ist die Musiktherapeutin und Sängerin Valerie Lill überzeugt. Sie spricht von ihren Erfahrungen bei Kindern und demenzkranken älteren Menschen mit Lucia Ewald.





Liebe Grüße, Angela Krüger

Mittwoch, 14. Mai 2014

Singen, Systemisch gesehen - mit überraschenden Aspekten



Singen aus systemischer Sicht gesehen hat interessante Aspekte:


Singen wirkt, ob ich darauf achte oder nicht. Systemische Wirkungen haben Einfluss, ob ich sie kenne oder nicht. Mir hat es sehr geholfen um die Zusammenhänge zu wissen. Dadurch hat sich mein Wahrnehmungshorizont unglaublich geweitet.
Weitere Infos zur systemischen Methode findet ihr unter anderem hier:

  • Beim Singen kann man einen guten Platz bekommen
  • Ein Ausgleich zwischen Geben und Nehmen kann fühlbar das Wohlbefinden steigern
  • Beobachten und Wahrnehmen bekommt viel Raum und steigert das Bewusstsein für sich und andere- das Leben wird reicher-
  • Ressourcen könnten entdeckt und sofort bewusst oder und bewusst aktiv genutzt werden- 

Heilsames Singen wird durch diese Elemtente gefördert und intensiviert.
Wer hat noch weitere Anregungen dazu? Gerne im Kommentarfeld!
Angelagrüße

Vorraussetzungen zum Singen

Gibt es eigentlich Vorraussetzungen zum Singen? Beim Singen mit Senioren gibt es überhaupt keine Vorraussetzung- Jeder singt mit den, was er gerade an diesem Tag dabei hat.

Jedes mal neu muss man als Leiter einschätzen, was möglich ist- und sich dem anpassen was die Gruppe gerade an diesem Tag anbietet: Unruhe, Freude, Stummsein, Trägheit. Gerade das ist die Herausforderung- und das überraschende- für beide Seiten:-) "Heilsames Singen" kann immer und sofort geschehen- manchmal auch nicht- dann hat man einfach gewöhnlich gesungen und hat auch seinen Spaß gehabt- Humor ist ein gern gesehener Gast:-)

Heilsames Singen ist ja kein Produkt- sondern eher wie eine "Bitte". Jeder kann nur das tun, was gerade "vor Augen ist". Das ist wie bei einem Maler, er hat ein inneres Bild stellt es nach außen indem er den Pinsel führt- was aber hinterher zu sehen ist, kann etwas ganz anderes sein. Zudem kann jeder Betrachter wieder etwas anderes entdecken- dann wird es spannend-Ganz ähnlich ist es mit dem Singen. Alle singen ein selbes Lied und jeder erlebt etwas anderes.

Als Leiter kann man dirigiren aber Musik steuern geht nicht. Jeder Leiter und auch die Sänger bringen einen gewissen Einsatz und das Ergebnis ist immer ein Geschenk: das ist beim Badewannensong vielleicht genauso wie auf der Bühne bei einem Profi...Hinterher fragt sogar ein Profi, sich und andere: "War`s gut?"

Was zählt eigentlich beim Singen: zählt es denn jetzt ob es gut war oder nicht? Meiner Meinung nach zählt, dass beim Singen Authentizität da ist, Ehrlichkeit, Mut etwas zu wagen- das kann man hören. Mal ist es da - mal nicht- sehr gewöhnlich ist das-

Um was geht es beim Singen eingentlich? Es geht nicht darum, dass jemand sagt: "Ich bin besonders gut im Singen"- sondern: "es hilft besonders gut".

Angelagrüße

Singen: aktiv oder passiv

In diesem Artikel geht es um die Wirkungen von Singen, egal ob der Klang nun in der eigenen Kehle...entsteht, oder bei jemand der direkt beim anderen steht.

Eine offene Frage ist: Was ist wirkungsvoller singen-oder sich besingen lassen?

Dazu folgende Geschichte: Ein kleines Mädchen hört von der Mutter, dass sie zusammen eine alte Dame besuchen. Das Kind geht mit der Mutter, die einen Kuchen eingepackt hat los. Als sie bei der Dame ankommen, merkt das Kind als erstes, dass es in der Altbauwohnung andres riecht als zu Hause- oder im Kindergarten, da riecht es auch wieder anders. Das Kind schaut sich um...

Dienstag, 13. Mai 2014

Überascht sein von der eigenen Stimme

Endlich durchatmen können, raus aus dem Muster vom Alltag. Singen bewegt innen und außen. Singen öffnet vergessene Welten und kann so eine schöne und gute Wirkung haben, dass jemand sagt: "Das Singen hat jetzt so gut getan"- danke!


Man sagt sogar Singen hat eine heilsame Wirkung auf den Körper. Wissen tun wir das schon lange, weil wir es am eigenen beseelten Leib erleben- Mittlerweile ist es auch wissenschaftlich belegt, was ja dann auch noch mal die Aktivitätsbreite und Verbreitung öffnet. Das freut mich!


In diesem Blog geht es um das Singen mit Senioren, um das "kleine Glück"-jeder weiß, was damit gemeint ist.... das entstehen kann, wenn Menschen miteinander Singen- oder sich "besingen lassen".



Es geht um die Möglichkeiten, die sich plötzlich auftun, wenn einer sagt: "Ja ich mach mit, ich will auch mit singen." Der "innere emotionale Platz" aus der Vergangenheit ist im Alter fast nicht mehr zu erreichen, aber mit Musik, auch mit bekannten Gerüchen und inneren Bildern kann etwas aufsteigen, das belebt, erfreut, verbindet und tief berühren kann. Ganz wichtig dabei ist die validierende Haltung und Vertrauen- na ja der Humor ist sowieso ein Gesell der Musik...und darf nicht fehlen!!






In diesem Blog erfahrt Ihr wie man
1. das Singen als Potential individuell wahrnehmen kann
2. die Vielfalt von Tools entdecken und kreativ einsetzen kann
3. und die Geschichte der Teilnehmer, die als wesentliches Element direkt in das Singen mit einbezogen werden kann.

Durch Eure Kommentare kann sich eine Vielfalt an Ideen bilden, die gegenseitig bereichern kann:-)

Ihre A. Krüger